Kampflos holte sich Fortuna Köln den jüngsten 2:0-Sieg gegen Türkspor Dortmund. Nicht, weil die Domstädter keine sportliche Gegenwehr erfahren hätte, sondern weil die Gastgeber nicht angetreten waren.
Der Grund: Die Miete für das Stadion in Velbert wurde auf Dauer zu teuer für Türkspor. "Mit Steuern reden wir pauschal von etwas weniger als 30.000 Euro pro Spieltag", sagte Sportchef Tuna Kayabasi.
Dazu wären gegen die Kölner erhöhte Sicherheitsmaßnahmen notwendig gewesen. Das hätte sich für Türkspor einfach nicht gerechnet, erläuterte Kayabasi weiter. Denn eigentlich hätten die Dortmunder schon im Ischelandstadion in Hagen spielen wollen. Das war am vergangenen Wochenende aber noch nicht regionalligatauglich.
Zum nächsten Heimspiel gegen den FC Schalke 04 II am Samstag, 19. Oktober, 14 Uhr, soll es dann aber so weit sein. "Das hat uns die Stadt Hagen zugesichert", bekräftigte Kuyabasi. Denn weitere Spiele in Velbert kann und will der Klub nicht stemmen.
Türkspors Sportchef rechnete vor, was der Wechsel der Heimspielstätte für die Dortmunder bedeutet. "In Hagen zahlen wir 1000 Euro Stadionmiete pro Monat. Dazu kommen Kosten für Sicherheitspersonal oder Catering. Im krassesten Fall, etwa zum Heimspiel gegen den MSV Duisburg, reden wir über Kosten von rund 10.000 Euro pro Spiel."
Dazu kämen dann aber wieder Einnahmen über den Getränkeverkauf, die in der bisherigen Konstellation der SSVg Velbert als Vermieter des Stadions vorbehalten gewesen seien. "So spielen wir die Saison zu Ende. Mit dem Ischelandstadion als Heimspielstätte bekommen wir das hin", sagte Kayabasi zuversichtlich.
Ob Türkspor dann auch in der kommenden Saison viertklassig spielen wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Zuletzt gab es drei Niederlagen in Folge, wobei zwei Klatschen (3:7 gegen den SC Paderborn II, 0:7 gegen Fortuna Düsseldorf II) darunter waren.
In Hagen sollen jetzt auch mehr Zuschauer zu den Spielen kommen. Denn die Minuskulisse von in der Regel nur wenigen hundert Zuschauern in Velbert schlägt sich auch in den Kassen nieder. "Hagen ist deutlich besser anzufahren als Velbert. Dazu haben wir eine WhatsApp-Fangruppe aus Hagen, in der bestimmt 150 Leute drin sind", sagte Kuyabasi.
Bis zum ersten richtigen Heimspiel-Kracher in Hagen müssen sich die Dortmunder aber noch gedulden. Am Samstag, 25. Januar 2025, kommt der MSV Duisburg.